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Der erste Marathon
Heute bin ich in Berlin meinen ersten Marathon gelaufen. Am Samstag Mittag war ich angekommen und bin direkt zur Marathon-Messe gegangen, um meine Startnummer abzuholen. Auf der Messe waren viele interessante Aussteller, nur die Startnummernausgabe konnte ich zunächst nicht finden. Die war wohl deshalb gut versteckt, damit man auf der Suche noch einiges einkauft. Um 18.00h war ich dann endlich im Hostel und habe mir ein paar Kartoffeln gekocht, um mir noch einige Kohlehydrate reinzuziehen. Danach noch ein ganz kurzer Lauf zum Auflockern. Auf meinem Zimmer war noch ein Engländer, der auch mitgelaufen ist und auch 3:29h laufen wollte, mit ihm habe ich noch etwas geschnackt. Insgesamt war es echt lustig, wie viele Läufer man in der Stadt getroffen hat und ganz lässig mit ihnen plaudern konnte. Schon auf der Hinfahrt saßen zwei Läufer neben bzw. vor mir, beim Kochen habe ich ein Pärchen aus Frankreich kennengelernt usw.
Heute morgen bin ich dann um 6.00h aufgestanden, um möglichst früh vor dem Lauf noch ein kleines Frühstück (2 Weißbrötchen mit viel Honig) zu mir zu nehmen. Um 7:30h war ich dann schon auf dem Marathongelände. Für die Kleiderbeutel gab es eine ungefähr 1km lange Reihe von Zelten, in denen man sortiert nach Startnummern seine Duschsachen etc. abgeben konnte. Nach der etwas längeren Wartezeit ging es dann um 9.00h endlich los. Die ersten Kilometer waren erwartungsgemäß eng gedrängt, zum Glück habe ich hier nicht den Fehler gemacht, zu schnell anzugehen. Dummerweise hat sich der Luftballon des 3:30h-Tempoläufers bereits 500m nach dem Start gelöst und ich habe ihn aus den Augen verloren. Dennoch pendelte sich mein Tempo recht schnell bei konstanten 5:04 pro km ein. Obwohl die Strecke eigentlich topfeben ist, hatte ich allerdings permanent das Gefühl, ganz leicht bergan zu laufen. Strange…
Bei der Halbmarathondistanz lag ich mit 1:47:22 ungefähr 2,5 Minuten hinter meiner eigentlich geplanten Zeit. Zudem hatte ich den Eindruck, dass meine rechte Wade langsam hart wird. Darum habe ich meinen Plan geändert und anstatt der 3:29:00 eine 3:39:00 angestrebt, was einen Kilometerschnitt für die Kilometer 22 – 42 von ungefähr 5:20 bedeutet hat. Diesen Schnitt konnte ich dann auch relativ locker halten. Getrunken habe ich an jeder einzelnen Station, hauptsächlich die Getränke von Basica. Zwei Packungen Gel habe ich mir bei Kilometer 21 und 31 reingezogen, bin mir momentan aber nicht wirklich sicher, ob und wieviel das gebracht hat. Bei km 32 haben dann einige Polizisten einen Läufer auf einer Bare quer über die Laufstrecke geschoben. Ich habe keine Ahnung, ob er nur einen schweren Kreislaufkollaps hatte oder sogar gestorben ist, auf jeden Fall sah es ziemlich übel aus und war nicht unbedingt das, was man als Läufer in dieser Phase des Rennens sehen möchte. So ab km 35 habe ich dann angefangen, ziemlich viele Läufer zu kassieren, die zu schnell angegangen waren. Es hat mich eigentlich schon erstaunt, dass Läufer mit Zielzeiten um 3:30 sich dann teilweise doch so verschätzt haben. Anyway… Mein Ziel war, meinen ersten Marathon ohne Gehpausen, Krämpfe, blutige Zehnägel und dergleichen zu beenden. Die beiden letzten km waren dann sogar noch meine beiden schnellsten mit Zeiten von 5:06 und 4:58. Ich war also zum Schluss nicht platt wie eine Flunder, sondern immer noch so halbwegs auf der Höhe. Es war schon ein tolles Gefühl, dann unter dem Brandenburger Tor hindurch zu laufen und kurz danach die Ziellinie mit 3:38:04 zu überqueren.
Insgesamt bin ich mit meinem ersten Marathon echt zufrieden. Die Organisation war soweit ich das beurteilen kann sehr gut, das Wetter hat mitgespielt (auch wenn es noch einen Tick kühler hätte sein können) und meine Zeit war zwar nicht wie erhofft 3:29:00, aber dennoch halbwegs ok. Laut Ergebnisliste bin ich auf Rang 7400. Bei einer angenommenen Finisherzahl von um die 30.000 liege ich also immer noch unter den besten 25%. Und ich kann von mir behaupten, diese Leistung a) ungedopt 😉 und b) ohne mich bis zum äußersten zu quälen erreicht. Mal sehen, wie es bei den nächsten Marathons geht…
Die neue 3000m Bestzeit
Heute stand ein Intervalltraining auf dem Plan, 3x3000m, ca. 27 Sekunden schneller als das angepeilte Marathon-Tempo. Nun sind die 3000m für mich eine gewisse Angst-Strecke: Bei der Bundeswehr bin ich vor sechs Jahren immer kläglich an der geforderten Norm von 13:00 min gescheitert. Meine aktuelle Bestzeit habe ich mir aus meinem km-Schnitt meiner 10km-Bestzeit ausgerechnet, daraus ergibt sich eine Zeit von ungefähr 12:18. Heute morgen wollte ich es dann endlich mal genauer wissen und bin das erste der drei Intervalle voll gelaufen. Das Resultat war eine Zeit von 11:24,1 und lag damit ziemlich besser als erwartet. Selbst die beiden weiteren Intervalle bin ich noch recht locker um die 12:25 gelaufen, die Angststrecke gibt es also nicht mehr …
Sommernachtslauf Limburg, 10k
Heute Abend habe ich am Sommernachtslauf in Limburg teilgenommen und um es gleich vorwegzunehmen war meine Leistung eine ziemlich herbe Enttäuschung. Meine Laufzeit war eine 48:29, da war sogar meine 10km Zeit beim Halbmarathon in Frankfurt schneller. Gründe dafür gab es eine Reihe, letztlich tut das aber alles nichts zur Sache. Aus Niederlagen lernt man eben doch am meisten und ich hoffe, dass ich die Fehler, die ich heute Abend gemacht habe, nicht mehr wiederholen werde.
Wasserlauf Montabaur, 10k
Vor dem Rennen habe ich lange überlegt, was eine realistische Zielzeit sein könnte. Um die 44 Minuten hatte ich mir auf jeden Fall zugetraut, ganz optimistisch träumte ich sogar von 41:40 oder 4:10min/km. Nach dem Start ging der erste Kilometer (zu meiner Überraschung auf einem Waldweg und nicht auf Asphalt) in 3:52 sehr schnell vorüber. Danach kamen aber die Hämmer in Form von “leichten” Hügeln: Es ging permanent rauf und runter, bei Kilometer 2 war mein Puls schon bei 187, ich lief eine 4:13 und hatte eigentlich schon gar keine Lust mehr, vor allem, weil ich die selben Hügel ja auch nochmal zurücklaufen musste. Insgesamt war der Lauf eher ein Kampf im Kopf gegen mich selbst und meine Beine anstatt ein Genuss. Als ich nach einem ordentlichen Schlussspurt nach 42:38 im Ziel war, ging irgendwie gar nix mehr. Die Beine waren zwar verhältnismäßig schnell wieder ok, aber mein Kreislauf war total im Keller und die nächste halbe Stunde war mir erstmal ziemlich schwindlig. Und ich finde es gefühlt um Klassen unangenehmer, wie heute 43min bei 187 Puls respektive 94,4% der Hfmax zu laufen als 35km im Training bei moderatem Tempo. Mal sehen, ob dieser Eindruck nach dem Marathon noch genauso aussieht 😉
Mit dem Resultat kann ich natürlich hoch zufrieden sein. Auf dieser Strecke diese Zeit zu laufen, war auf jeden Fall ein gutes Signal für Berlin, die 3:29h erscheinen immer realistischer. Nach den gängigen Berechnungsformeln wäre sogar eine 3:20:23h drin. Dazu müsste ich allerdings diese Zeit nochmal bestätigen und dazu habe ich ja am 18. August beim Sommernachtslauf in Limburg Gelegenheit.